PVE LIPNO – ASCHACH

VERBINDUNG DONAU – MOLDAU

PVE (Pumpspeicherkraftwerke) werden meistens für den Tageszyklus projiziert, was durch die Größe des unteren Reservoirs vor allem aber des oberen Reservoirs  gegeben ist (große Investitionskosten auf ihre Realisation und andere Beschränkungen), die verfügbare Energie ermöglicht deshalb aus dem vollen oberen Reservoirs die Lieferung der maximalen Leistung des PVE nur einige Stunden täglich.

Mitten in Europa zwischen der Tschechischen Republik, Österreich und Deutschland ist eine einzigartige Gelegenheit zur Erbauung eines multinationalen Pumpspeicherkraftwerks auch mit einem mehrtägigen Zyklus mit der Leistung bis zu 1000 MW. Das obere und untere Reservoir ist errichtet. Das Wasserwerk Lipno an der oberen Moldau hat den Wasserspiegel von 716,5 bis 726 m ü. M. und die Überhöhung gegenüber der Stauanlage Aschach an der Donau ist 442 bis 456 m (je nach dem Stand beider Wasserspiegel). Der Grundriss-Abstand  beider Wasserspiegel ist nur 27 km. Für die Leistung von 1000 MW würde im Turbinenbetrieb aus Lipno in die Donau etwa 260 m3/s Wasser und im Pumpenbetrieb aus der Donau nach Lipno etwa 200 m3/s fließen.  

Den wöchentlichen oder auch längeren Zyklus bei der Variante von 1000 MW ermöglicht die abnorme Größe beider Reservoirs. Lipno hat das Volumen von 306 Mio. m3. Ohne Bilanz der Zuflüsse für 4 Stunden bei voller Leistung fällt der Wasserspiegel um 7,8 cm. Um diese Abnahme aufzufüllen benötigen wir täglich etwa 5 Std. Pumpenbetrieb. Wie bekannt, tritt während der Trockenzeit am Lipno auch negative Bilanz auf. Das heißt, dass der natürliche Zufluss nicht die Wasserverdunstung bedecken kann. Auch bei diesem Stand muss aus Lipno ein hygienisches Minimum von 7,5 m3/s in die Moldau ausgelassen werden, der Wasserspiegel senkt also ständig. In diesem Fall kann das bestehende Wasserwerk Lipno I. nur 6m3/s verarbeiten, was bei voller Leistung 1,6 Betriebsstunden dauert. Aus diesem und noch weiteren Gründen hätte die Aufbesserung aus der Donau über   PVE L-A eine große Bedeutung.

Neben der Möglichkeit die Durchflüsse der Moldau und Elbe während der Trockenzeit aufzubessern, verbessert dieses PVE die Schwankung des Wasserspiegels am Lipno. Vergleichen wir die Betriebsanforderungen mit der gleichen Leistung zwischen dem bestehenden Wasserwerk Lipno I. (Gefälle von 160m) und des neuen PVE L-A (Gefälle 450 m) verbraucht das neue PVE 2,8 x weniger Wasser und auch zu diesem Verhältnis wird auch der Wasserspiegel von Lipno langsamer sinken.  

Beim extremen Hochwasser, wie im Jahr 2002 und das Milliardenschaden anrichtete, ermöglicht das neue PVE 260 m3 Wasser pro Sekunde in die Donau zu überführen und so das ganze Flussgebiet der oberen Moldau unter dem Lipno-Damm I. zu schützen. Dabei wird es die ganze Zeit 1000 MW umweltfreundliche Energie in öffentliche tschechisch-österreichische Netze  liefern. 

Nach vielen Studien und Expertisen, die zu diesem Vorhaben seit 1998 verarbeitet wurden, schlagen wir vor, eine Ausführung mit vier reversiblen Turbo-Aggregaten, fast wie in PVE Dlouhé Stráně mit der Gesamtleistung von  4 x 250 MW mit einer senkrechten Einnahmeleitung in den unterirdischen Maschinenraum in der Tiefe von etwa 500 m unter dem Wasserspiegel von Lipno. Weiter eine senkrechte Luft-, Kabel- und Montageschacht. Die Abflussschacht aus dem Maschinenraum in die Donau mit der Gesamtlänge von ca. 27 km DN 10,5m und in der Ausführung aus speziellen Betonfertigteilen.

Sämtliche bisher verarbeitete Studien und Expertisen beweisen die Durchführbarkeit dieses PVE und sein Eigentümer und Investor PVE Lipno – Aschach, s.r.o. (GmbH), benutzte sie bei der Verarbeitung der Studie der Durchführbarkeit. Übrigens die Durchführbarkeit des Werks beweist das mittlerweile schon fünfzigjährige erfolgreiche Betrieb des konzeptionell ähnlichen Wasserwerks Lipno I. und das neunzehnjährige erfolgreiche Betrieb des PVE Dlouhé Stráně mit ähnlichen Parametern.  

Die Donau ist in diesem Profil vor allem ein Glazial-Fluss mit überschüssigen Durchflüssen in den Sommermonaten, die im Gegenteil fast regelmäßig im Sommer an der Moldau fehlen. An ihr und an der Elbe bis zu Strekov in Ústí nad Labem (Aussig an der Elbe - 140 m ü.M.) wurden an vielen Dämmen und Stausperren in der Tschechischen Republik insgesamt 800 MW verfügbarer Quellen installiert und weitere werden noch gebaut. Während den Trockenzeiten fehl ihnen Wasser und unter Strekov auf unserem Gebiet steht die Schifffahrt. Von Strekov die Elbe stromabwärts sowie an der Moldau ist ein gut ausgebauter Wasserweg  für die Güterschifffahrt, aber unter Strekov fehlen zwei Wehren, deren Realisation schon seit Jahren ökologische Aktivisten hindern. Die Ausbesserung der Moldau aus dem PVE Lipno-Aschach würde in solchen Situationen unter Strekov den Wasserspiegel bis um 31 cm erhöhen was für die Schifffahrt bedeutend ist und es würde viele Kosten bei der Beendigung dieses für die Schifffahrt kritischen Abschnitts sparen.

Bei der Alternative von 1000 MW setzt man voraus, dass der Ertrag nach der Inbetriebnahme des Werks nach 12 bis 15 Jahren kommt. Die Umweltfolgen wären minimal. Das Werk befindet sich unter der Oberfläche. Das Wasser in der Moldau ist sauer, in der Donau alkalisch. Mit der Mischung kommt es in der Moldau zum Beleben der Flora und Fauna und im Gegenteil in der Donau bei ihrer Größe würde das kleine Verhältnis des sauren Wassers aus Lipno unerheblich. Im Übrigen wird schon seit 1823 das Wasser aus der Moldau in die Donau durch den Schwarzenberger Schwemmkanal geliefert.  

 Die Realisation des Vorhabens ermöglicht auch die Verbindung der 400 KW Netze zwischen der Tschechischen Republik und Österreich. Aus dem Projekt wird das ganze Mitteleuropa profitieren.  

In Pistany, 03.10.2011

Ing. Miroslav Cink
Pistany 88
411 01 Zalhostice